Der Anti-Bias-Ansatz: Definition, Herkunft und Begriffserklärung
Der Anti-Bias-Ansatz ist ein pädagogisches Konzept, welches in den 1980er Jahren in den USA von Louise Derman-Sparks und Carol Brunson-Philips entwickelt wurde. Seit mehreren Jahren wird der Ansatz auch in Deutschland im Kontext interkultureller und anti-diskrimierender Bildungsarbeit verwendet. Der Begriff Anti-Bias kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „gegen Schieflagen“. Ziel des Ansatzes ist es, eine intensive, erfahrungsbasierte Auseinandersetzung mit Macht und Diskriminierung zu ermöglichen. Im Gegensatz zu klassischen Antirassismustrainings konzentriert sich der Ansatz nicht nur auf eine Diskriminierungsform, sondern untersucht die gegenseitigen Abhängigkeiten von Diskriminierungskategorien wie der sozialen Klasse, der sexuellen Orientierung, der ethnisierenden Zuschreibungen etc. Weiterhin bezieht er die individuelle und gesellschaftliche Ebene mit ein, um die Entstehung von Diskriminierung herauszuarbeiten. Die zentrale Arbeitsweise des Ansatzes bildet die Erfahrungsorientierung der Lernenden: Durch Selbstreflexionen und im Austausch mit anderen Lernenden sollen Handlungsmöglichkeiten gegen diskriminierende Kommunikations-und Interaktionsformen entwickelt werden.
Literatur im Netz
Gramelt, K. (2010): Der Anti-Bias-Ansatz: Zu Konzept und Praxis einer Pädagogik für den Umgang mit kultureller Vielfalt. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften. Link: http://www.anti-bias-werkstatt.de/?q=de/content/inhalte Zugriff am 28.10.2019
Seminare zum Thema Anti-Bias-Ansatz im Rahmen von Diversity Fortbildungen
Artikelhinweise zum Thema „Anti-Bias-Ansatz“

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