Diskriminierung = direkte oder indirekte Benachteiligung oder Ungleichbehandlung
Diskriminierung benennt die direkte oder indirekte Benachteiligung oder Ungleichbehandlung einer Person anhand der ihr zugeschriebenen Denk- und Verhaltensweisen aufgrund individueller oder gruppenspezifischer Identitätsmerkmale wie u.a. Geschlecht, Klasse oder Ethnie. Von Diskriminierung Betroffene werden mit bestimmten Verhaltensweisen, Einstellungen und Vorurteile konfrontiert. Diskriminierung drückt sich ferner in unterschiedlichen Praktiken aus, die von Einschränkungen über Unterscheidung und Trennung bis hin zu gewaltsamen Übergriffen reichen können.
Diskriminierungserfahrungen sind mehrdimensional (Intersektionalität) und können sich stets offen und direkt, implizit oder subtil, situativ oder strukturell manifestieren. Analytisch werden unter anderem folgende Formen der Diskriminierung benannt: Ableismus, Ageismus, Antisemitismus, Klassismus, Heterosexismus, Islamophobismus, Rassismus und Sexismus.
Jede Form von Diskriminierung lehnt die Gleichwertigkeit aller Menschen grundlegend ab. Allen Diskriminierungsformen gemein ist der Normbezug. In allen Fällen wird ein als natürlich wahrgenommener Referenzpunkt konstruiert (z.B. die weiße Hautfarbe), von dem aus Personen bewertet und eingeordnet werden. Damit einher gehen stereotype Vorstellungen und die Annahme, jeder Person einer schein-objektiven sozialen Kategorie zuordnen zu können. In der Folge werden Personen aufgrund sichtbarer Unterscheidungsmerkmale spezifische Werte zugeordnet, die nachhaltig zu einer Hierarchisierung zwischen gesellschaftlichen Gruppen beitragen.
Quellen:
Regine Bendl/Edeltraud Hanappi-Egger/Roswitha Hofmann (Hg.), Diversität und Diversitätsmanagement, UTB-Band 3519, Wien 2012, S. 185.
BPB- weiterführend zu Diskriminierung (Begriffe, Grundlagen)
Artikelhinweise zum Thema „Diskriminierung“

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