Inhalte
Developmental Model of Intercultural Sensitivity: Das DMIS Modell
Das DMIS Modell nach Milton Bennett kann zu den interkulturellen Lernprozess-Modellen wie etwa auch dem Sieben-Stufen-Modell nach Hoopes gerechnet werden. Wie Letztgenannter konzipierte Bennett in seinem Modell eine mehrstufige Skala, die die Entwicklung der interkulturellen Sensitivität widerspiegeln soll. DMIS steht hierbei für Developmental Model of Intercultural Sensitivity.
Die Stufen des DMIS Modells
Denial of Difference
An niedrigster Stelle des Modells steht das Denial of Difference (Leugnen des Anderen). Personen oder Gemeinschaften, die sich auf dieser Stufe befinden, betrachten ihre Kultur als die einzig wahre. Die Existenz anderer Kulturräume wird ignoriert oder vereinfacht begriffen.
Defense against Difference
Es folgt die Stufe der Defense against Difference (Verteidigung gegen das Andere). Hierbei führt eine sehr dualistische Weltsicht zu einem Starken „Wir vs. Die“- Gefühl. Die eigene Kultur wird als die bestmögliche Art zu leben angesehen. Der offene Verweis auf kulturelle Unterschiede kann schnell aggressiv aufgenommen werden oder zu romantisierenden Stereotypen reduziert werden.
Minimization of Difference
An dritter Stelle steht die Minimization of Difference (Minimierung des Anderen). Individuen oder Gruppen auf dieser Stufe betonen bevorzugt die Gemeinsamkeiten zweier Kultursysteme gegenüber den Unterschieden. Während oberflächliche Unterschiede wie Speisen, Bräuche etc. registriert werden, stehen für Personen auf dieser Stufe die gemeinsamen Eigenschaften und Bedürfnisse als Mensch im Fokus. Es wird auf dieser Stufe jedoch nach wie vor von der eigenen Kommunikationsbasis, als die richtige und für eine gelungene Kommunikation notwendige Basis, ausgegangen. Zudem wird der „Effekt“ der eigenen Kultur (z.B. die eigene Privilegiertheit) häufig ignoriert.
Acceptance of Difference
Die nachfolgende Stufe nennt sich Acceptance of Difference (Akzeptanz des Anderen). Die eigene Kultur wird hier als ein Teil eines komplexen Netzes unterschiedlicher Kultursysteme angesehen. Andere Lebensweisen werden wahrgenommen und akzeptiert, jedoch nicht immer gut geheißen. Es wird verstanden, wie die Sozialisierung in einer bestimmten Kultur Einfluss auf die eigenen Werte und Normen hat.
Adaptation to Difference
Auf der Stufe der Adaptation to Difference (Anpassung an das Andere) sind Personen fähig, ihre eigene Weltanschauung so weit zu erweitern, dass ein Verständnis anderer Kulturen darin Raum findet. Effektive Nutzung des Hineinversetzens in Andere und des Erweitern des referenziellen Rahmens fördern eine erfolgreiche interkulturelle Kommunikation.
Integration of Difference
Die letzte Stufe der DMIS-Skala ist die Integration of Difference (Integration des Anderen). Personen auf dieser Stufe bewegen sich mühelos über kulturelle Rahmen hinweg und können fließend von einer kulturellen Weltsicht zu einer anderen wechseln.
Literatur
Bennett, Milton J. (1993). Towards ethnorelativism: A developmental model of intercultural sensitivity, In Paige, R.M. (Hrsg.), Education for the Intercultural Experience. Yarmouth: Intercultural Press.
Artikelhinweise zum Thema „DMIS Modell Bennett: Developmental Model of Intercultural Sensitivity von Milton Bennett“
-
© Rawpixel.com – stock.adobe.com
Werte und Kultur: Definition Werte & Normen
Bildung kultureller Identität: Werte und Kultur – Definition
Werte sind eines der wichtigsten Konzepte zur Bildung und Erkennung der kulturellen Identität und können maßgeblich dabei helfen Kulturen voneinander zu unterscheiden (Luna/Gupta 2001, S.57). Es sind Ansichten, die von den meisten Mitgliedern einer Gesellschaft gehalten werden,
-
© Julien Eichinger – stock.adobe.com
TOPOI-Modell von Edwin Hoffmann
Das TOPOI-Modell der interkulturellen Gesprächsführung
Das sogenannte TOPOI-Modell bezeichnet ein 2015 von Edwin Hoffmann, einem niederländischen Forscher und Berater zum Thema interkulturelle Kommunikation, entwickeltes Modell der interkulturellen Gesprächsführung. TOPOI ist ein aus den niederländischen Wörtern Taal (Sprache), Ordening (Sichtweise),
-
© NicoElNino / adobestock
Interkulturelle Kompetenzanalyse – Interkulturelle Kompetenz Test
Interkulturelle Kompetenz Test: Übersicht verschiedener Tools Analysetools
Möchte man interkulturelle Kompetenz erwerben oder ausbauen, bietet es sich an, zunächst einmal sich selbst zu reflektieren und sich über die Ausgangslage und seine eigenen Fähigkeiten klar zu werden. Inwieweit ein Instrument zur Interkulturellen Kompetenzanalyse tatsächlich valide arbeitet und sinnvoll testet,
-
© photoschmidt /Fotolia
Interkulturelle Persönlichkeit – Entwicklung & Modell
Entwicklungstheorie zum Thema interkulturelle Persönlichkeit
Entwicklung kann sich auf viele Bereiche beziehen, wie zum Beispiel auf Technologie oder den Menschen. Es gibt verschiedene Entwicklungstheorien, die alle bestimmte Entwicklungsstufen miteinbeziehen. Die Übergänge zwischen den Entwicklungsstufen sind entweder als kontinuierlich oder sprunghaft anzusehen.
-
© IKUD Seminare
Sieben Stufen Modell nach Hoopes
Lernprozess-Modell: Sieben Stufen Modell nach Hoopes
Das Lernprozess-Modell ist eines der ältesten Lernkonzepte in der interkulturellen Forschung. Erstmals konzipiert wurde es 1970 von David S. Hoopes. Hoopes stellt in seinem Sieben Stufen Modell den interkulturellen Lernprozess schematisch dar.
Zurück zur Übersicht
-
© Maksym Yemelyanov /Fotolia
IKUD Glossar – Übersicht
Übersichtsseite mit allen Begriffen des Glossars rund um das Thema Interkulturelles Lernen…weiter lesen