Definition Eisbergmodell
Das Eisbergmodell dient in der Kulturwissenschaft dazu, um zu verdeutlichen, dass einige Bereiche von Kultur „über der Kulturwissenschaft“ liegen (ca. 1/10), also leicht sichtbar und hörbar sind (z.B. Sprache, Bräuche, Kleidung, Essen), während der überwiegende Teil „unter der Wasseroberfläche“ verborgen bleibt (z.B. Normen, Werte, Glaube, Philosophie). Die Bereiche, die unterhalb der Wasseroberfläche liegen, sind nicht direkt sichtbar für Menschen, die mit der Kultur nicht vertraut sind. Sie beeinflussen jedoch die sichtbaren Bereiche der Kultur sehr stark. Erst durch das Wissen um diese verborgenen Einheiten kann man eine fremde Kultur verstehen.
Eisberg von Kultur (Grafik) – 3 Ebenen von Kultur: Artefakte, Werte & Basisannahmen
Die beigefügte Grafik für den Eisberg von Kultur bezieht sich auf 3 unterschiedliche Ebenen: Bei obersten Ebene spricht man von Artefakten, die zwar sichtbar jedoch oft nicht entzifferbar ist, da die tieferen Ebenen des Eisberges die (eigene) Wahrnehmung beeinflussen. Die erste Ebene unter der „Wasseroberfläche“ bezieht sich auf die Werte, die in der jeweiligen „Kultur“ gelten, wie z.B. Respekt vor Älteren. Diese Schicht ist zumindest teilweise unbewusst. Die unterste Schicht beinhaltet sog. Basisannahmen, die als selbstverständlich vorausgesetzt werden und die unbewusst sind. Beispiele in diesem Zusammenhang sind z.B. die Trennung zwischen „gut“ und „böse“ oder Konzepte wie „Vergebung“.
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