Männer und Frauen werden unterschiedlich hoch entlohnt – dies wird als Gender Pay Gap bezeichnet
Männer und Frauen werden unterschiedlich hoch entlohnt. Trotz politischer Förder- und Gleichstellungsbemühungen besteht weiterhin ein prozentualer Gehaltsunterschied zwischen den durchschnittlichen Bruttoverdiensten der Männer und Frauen. Diese Gehaltslücke wird als Gender Pay Gap bezeichnet.
Für die nicht gerechte und ungleiche Bezahlung männlicher und weiblicher Lohnarbeit gibt es diverse Gründe. Frauen arbeiten in schlechter bezahlten Jobs des Dienstleistungssektors, sie werden öfter in Teilzeit angestellt und sind immer noch seltener in unternehmerischen Führungspositionen anzutreffen. Selbst bei vergleichbarer Erwerbstätigkeit fallen weibliche Verdienste niedriger aus, was auf längere Erwerbsunterbrechungen aufgrund von z.B. Familienzeiten zurückzuführen ist. Überhaupt werden die bevorzugt von Frauen ausgeführten Berufe im Erziehungs- oder Pflegesektor im Vergleich zu anderen, oftmals männlich konnotierten Berufsfeldern aus der freien Wirtschaft, niedriger bewertet.
Die Gender Pay Gap wird in Deutschland vom Bundesamt für Statistik erfasst. Beim Vergleich der statistischen Kennzahlen wird zwischen einer unbereinigten und einer bereinigten Gender Pay Gap unterschieden. Erstere umfasst den Verdienstunterschied auf Basis der Bruttostundenlöhne aller Männer und Frauen. Letztere unterscheidet hingegen je nach Studie zwischen verschiedenen Faktoren wie die jeweilige Berufserfahrung oder Position im Unternehmen.
Ein weiteres Problem, welches die Ungleichbehandlung durch den Gender Pay Gap verstärkt, ist die unbezahlte Care-Arbeit. Der Begriff der Care-Arbeit macht auf– fast ausschließlich von Frauen gestemmte – unbezahlte Tätigkeiten wie häusliche Pflege, familiäre Unterstützung oder Kinderbetreuung aufmerksam.
Weiterführende Hinweise
- Zweiter Gleichstellungsbericht der Bundesregierung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) (2017): Verfügbar unter: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/zweiter-gleichstellungsbericht-119796 , letzter Abruf am 5.5.2023
- Statistisches Bundesamt (2022): Pressemitteilung Nr. 088 vom 07.März 2022. Verfügbar unter: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/03/PD22_088_621.html, letzter Abruf am 5.5.2023
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Artikelhinweise zum Thema „Gender Pay Gap„

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