Hybridisierung
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Hybridisierung

Der Begriff Hybridisierung verweist auf die Folgen kulturellen Austauschs und transkultureller Verflechtungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Er beschreibt das Phänomen der Verschmelzung von mindestens zwei Elementen aus zuvor unterschiedlichen kulturellen Formationen. Hybride Phänomene ergeben sich infolge globaler Migrationsbewegungen und Austauschprozesse aufgrund von z.B. Handel, Kriegen, Krisen, etc. Hybridisierungsprozesse erstrecken sich über die gesamte Menschheitsgeschichte und werfen somit ein Licht auf die beständige Interaktion kultureller Formationen. Die Symbiose von zuvor kulturell verschiedenen Sinn- und Bedeutungszuschreibungen manifestiert sich u.a. in diversen Praktiken, Ritualen, Artefakten, Alltagssprache und komplexen Identitäten.
Das Gesamtkonzept der Hybridität stellt einen Gegenentwurf zu der Annahme dar, Kulturen seinen voneinander getrennte, in sich geschlossene und undurchlässige Systeme. Stattdessen werden die Verschmelzung und Vermittlung von Gewohnheiten, Ansichten, Denkweisen und die Entstehung hybrider Identitäten in den Fokus gerückt. Der Begriff findet mittlerweile Anwendung in fast allen Text– und Kulturwissenschaften, insbesondere im Kontext der postcolonial studies.

Quellen:
Astrid Erll/Maroin Gymnich, Interkulturelle Kompetenzen. Erfolgreich kommunizieren zwischen den Kulturen, Stuttgart 2010, S. 26f.
BPB – Kultureller Wandel und Hybride Identitäten (externer Link, abgerufen am 08.06.2023)

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