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Definition: Independentes Selbst und Interdependentes Selbst
Kulturen unterscheiden sich in der basalen Vorstellung von „Person“ und in der Konstruktion des „Selbst“. Die Konstruktion des Selbst ist die Vorstellung von sich selbst als interdependente oder als independente Person. Diese Konstruktion des Selbst hat einen systematischen Einfluss auf das Denken, das Spektrum der Emotionen und auf grundlegende Motivlagen.
Die Konstruktion des Selbst als Independent:
Kinder in westlichen Ländern lernen eher independente Orientierungen. Diese entsprechen dem Ideal der Autonomie oder der Selbstständigkeit. In Kulturen, die das Selbst independent sehen, werden folgende Eigenschaften und Fähigkeiten besonders ausgebildet: Gefühle und Gedanken klar ausdrücken, eigene Ziele definieren, subjektive Stärken und Schwächen einschätzen und mit anderen Personen vergleichen.
Grafik: Selbstkonzept als independent:
Die Konstruktion des Selbst als Interdependent:
Kinder in asiatischen Ländern lernen eher interdependente Orientierungen. Diese entsprechen dem Ideal der Verbundenheit mit Anderen. In Kulturen, die das Selbst interdependent sehen, werden folgende Eigenschaften und Fähigkeiten besonders herausgebildet: Gruppenziele wahrnehmen, den passenden Platz im Gefüge finden, harmonische Beziehungen mit relevanten anderen Personen aufrechterhalten.
Grafik: Selbstkonzept als interdependent
Literatur im Netz
Leenen, W.R. (2019): Grundbegriffe interkultureller Kompetenzentwicklung. In Leenen, W.R. (Hg.), Handbuch Methoden interkultureller Weiterbildung (S. 59 – 62). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
Artikelhinweise zum Thema „Independentes Selbst und Interdependentes Selbst“
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Kulturdimensionen – Geert Hofstede
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