Der Begriff der Intersektionalität (engl. intersectionality) verweist auf ein Konzept, welches die Erfahrungen von Zugehörigkeit und Exklusion einer Person nicht in Einzelursachen, sondern in der Verschränkung diesen Ursachen zu Grunde liegenden Strukturkategorien untersucht. Dabei werden Persönlichkeitsmerkmale wie Gender, Klasse oder Ethnie nicht getrennt voneinander betrachtet, sondern in ihrer wechselseitigen Beziehung zueinander analysiert. Ziel ist es aufzuzeigen, wann welcher Identitätsmarker von Bedeutung ist und wie diese in ihrer Verflechtung zu einer expliziten Form von Zugehörigkeit oder Diskriminierung führen können. Mit dem Begriff der Intersektionalität soll ferner auf die Mehrdimensionalität komplexer Identitäten wie auch diskriminierender Erfahrungen aufmerksam gemacht werden. Eine einzelne Person kann demnach auf unterschiedlichen Ebenen von ungerechtfertigter Benachteiligung oder Ungleichbehandlung betroffen sein.
Der Begriff wurde Ende der 1980er-Jahre von der US-amerikanischen Rechtswissenschaftlerin Kimberlé Crenshaw eingeführt und etablierte sich fortan sukzessive in der Gender- und Diversitätsforschung sowie den Sozial-, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften.
Quellen:
Helga Eberherr, Intersektionalität und Stereotypisierung. Grundlegende Theorien und Konzepte in der Organisationsforschung, in: Regine Bendl/Edeltraud Hanappi-Egger/Roswitha Hofmann (Hg.), Diversität und Diversitätsmanagement, UTB-Band 3519, Wien 2012, S. 61–78.
Weblinks zum Thema Intersektionalität (externe Webseiten):
Artikelhinweise zum Thema „Intersektionalität“
-
© laurha /Fotolia
Fortbildung Prozessbegleiter Interkulturelle Öffnung und Diversity Management
Aktiv interkulturelle Öffnungsprozesse begleiten lernen Chancengleichheit besteht nicht darin, dass jeder einen Apfel pflücken darf, sondern dass der Zwerg eine Leiter bekommt. (Reinhard Turre) Interkulturelle Öffnung ist die strategische Entscheidung einer Institution, einer Organisation oder eines Unternehmens, Handlungsansätze zu entwickeln…weiter lesen
-
© Snowshill /Fotolia
Akkulturation – Anpassung der kulturellen Identität
Begriffserklärung – Definition Akkulturation
Unter Akkulturation versteht man Anpassungsprozesse, die als Reaktion auf langfristige Kontaktsituationen zwischen Mitgliedern verschiedener Kulturen entstehen und bestimmte Veränderungen für die Beteiligten mit sich bringen. Dabei sind bewusste und unbewusste (strategische) Positionierungen zu beobachten,
-
© pressmaster – stock.adobe.comInterkulturelles Onboarding
Interkulturelles Onboarding bezeichnet einen Prozess im Personalmanagement
Interkulturelles Onboarding bezeichnet einen Prozess im Personalmanagement, bei dem es um die Integration von Fach- und Führungskräften aus dem Ausland geht. Während es sich beim Onboarding („Eingliederung“/ „an Bord holen“) allgemein um einen recht gängigen Begriff in der Berufswelt handelt,
-
© merrvas /Fotolia
Interkulturelle Kompetenz
Interkulturelle Kompetenz – Definition & Begriff
Die Fähigkeit, effektiv mit Menschen, die über andere kulturelle Hintergründe verfügen, umzugehen und zusammenzuarbeiten, wobei die Effektivität auf beiden Seiten als solche empfunden werden sollte, wird mit interkultureller Kompetenz beschrieben. Wichtige Faktoren für interkulturelle Kompetez sind die emotionale Kompetenz und die interkulturelle Sensibilität,…weiter lesen