Kulturerfassungsansätze: Kulturdimensionen, Kulturstandards etc.
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Kulturerfassungsansätze: Kulturdimensionen, Kulturstandards

Kulturerfassungsansätze in der interkulturellen Forschung

Es gibt verschiedene Ansätze, die sich mit der Klassifizierung kultureller Differenzen beschäftigen. Im Hinblick auf die Komplexität der Themen sind die beiden wichtigsten und meist gebrauchten Ansätze, die der Kulturdimensionen und der Kulturstandards. Das Modell der Kulturdimensionen geht auf den Forscher Geert Hofstede zurück, teilweise weiterentwickelt wurde es von Fons Trompenaars. Per Index werden folgende Dimensionen gemessen: „Machtdistanz“, „Kollektivismus/ Individualismus“, „Maskulinität/ Feminität“, „Unsicherheitsvermeidung“ und „Langfrist-/ Kurzfristorientierung“ sowie seit 2010 “Genuss / Beschränkung”.

Kulturdimensionen – Kulturerfassungsansatz von Geert Hofstede

In einer groß angelegten Studie erforschte Hofstede die Ausprägung der einzelnen Kulturdimensionen in zunächst 67 Ländern, indem er über 110.000 Mitarbeiter des Unternehmens IBM befragte.

Erfahren Sie mehr über die Kulturdimensionen von Geert Hofstede:

Kulturdimensionen - Geert Hofstede - Definition
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Kulturdimensionen – Geert Hofstede

In der interkulturellen Forschung sind verschiedenen Ansätze verbreitet, die sich mit der Klassifizierung kultureller Differenzen beschäftigen. Die Ansätze unterscheiden sich in erster Linie darin, ob sie eher kulturrelativistisch ausgerichtet sind, d.h. auf eine Kultur bezogen

Kulturstandards – Kulturerfassungsansatz von Alexander Thomas

Alexander Thomas nennt seinen Ansatz zur Erfassung von Kulturen “Kulturstandards”. Die Kulturstandards von Thomas beziehen sich im Gegensatz zu dem Modell von Hofstede auf einzelne Kulturen und stellen somit eher einen emischen, d.h. auf die jeweilige Kultur bezogenen Ansatz dar.

Deutlich werden sie eigentlich nur dann – insbesondere in ihrer kulturspezifischen Unterschiedlichkeit! – wenn Personen aus verschiedenen Kulturkreisen aufeinander treffen. Somit steht bei der Erhebung der Kulturstandards stärker “kritische Ereignisse und kritische Situationen” zwischen Personen aus unterschiedlichen Kulturkreisen im Fokus.

Es gibt es Vielzahl an unterschiedlichen Standards wie etwa Regelorientierung, Individualismus, Zeitplanung, Umgang mit Körperlichkeit, Vertragsbindung und viele mehr. Im Zusammenhang mit diesem Ansatz sei auf die Buchreihe “Beruflich in…” verwiesen, in der aktuell auf ca. 40 Länder Bezug genommen wird.

Erfahren Sie mehr über den Ansatz von Alexander Thomas

Kulturstandards - Alexander Thomas
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Kulturstandards – Alexander Thomas

Alexander Thomas bezeichnet als Kulturstandards „alle Arten des Wahrnehmens, Denkens, Wertens und Handelns (…), die von der Mehrzahl der Mitglieder einer bestimmten Kultur für sich persönlich und für andere als normal, selbstverständlich, typisch und verbindlich angesehen

Kulturelle Orientierung

Der Begriff „kulturelle Orientierung“ bezieht sich auf die Position des Menschen im Hinblick auf sein kulturelles Bezugssystem. Menschen können sich dabei – wie im Falle von Stammesgesellschaften – im Wesentlichen an einem einzigen Bezugssystem orientieren, wenn auch hier Differenzierungen nach Geschlecht, Alter und Funktion weitere Bezugssysteme darstellen. Für Menschen die in modernen, komplexen und ausdifferenzierten Gesellschaften leben, die Beziehungen zu supranationalen und infranationalen Bezugssystemen haben, wird der „kulturelle Raum“ jedoch vieldimensional. Dabei kann das Bewusstsein für die eigene kulturelle Orientierung mehr oder weniger ausgeprägt sein. Der Kulturerfassungsansatz „kulturelle Orientierung“ wurde von Prof. Dr. Dr. h.-c. Flechsig entwickelt.

Eine ausführliche Darstellung dieses Ansatzes finden Sie unter:

Artikel- und Seminarverweise zum Thema Kulturerfassungsansätze

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