Orientalismus Definition und Begriff
Der Begriff Orientalismus (engl. orientalism) verweist kritisch auf die diskursive, westliche Konstruktion sog. „Orientbilder“ in Alltag, Kunst und Wissenschaft. Dabei handelt es sich um kolonial geprägte Stereotypisierungen des „Orients“ als den Okzident konstituierendes Fremdbild.
Der Begriff geht zurück auf das 1978 erschiene Werk „Orientalism“ des amerikanischen Literaturwissenschaftlers, palästinensischer Herkunft Edward Said. In seinem kontrovers diskutierten Buch beschreibt Said die diskursive Genese der westlichen „Orientbilder“ als ein Prozess des othering (Gayatri Chakravorty Spivak, 1985). Demnach konstruiert der „Westen“ den „Orient“ im Rahmen der (post-)kolonialen Machtbeziehung als negatives Spiegelbild. Eine der zentralen Schlussfolgerungen des Buches besagt, dass sich die dichotomisierende Konstruktion der Beziehung zwischen Okzident und Orient durch die gesamte europäische Denktradition ziehe. Der Orient wird als solcher stets ahistorisch als das exotische Andere imaginiert. Ferner bedarf es der diskursiven Konstruktion des Orients als Gegenbild, um das okzidentale Selbstverständnis zu begründen. Schließlich wird der Orientalismus in einem hegemonialen Diskurs mit dem Kolonialismus verflochten, um das gedachte asymmetrische Machtverhältnis zwischen Okzident und Orient zu legitimieren.
Artikelhinweise zum Thema „Orientalismus Begriff und Beispiele“
-
© nuvolanevicata – stock.adobe.com
Postkoloniale Theorie
Im Blickpunkt: Geschichte des Kolonialismus – Postkoloniale Theorie
Die Postkoloniale Theorie (eng. Postcolonial studies) verfolgt den Ansatz, die Konstruktion kultureller Unterschiede und deren Übertragung auf gesellschaftliche Machtverhältnisse kritisch zu reflektieren und zu hinterfragen. Ihr Gegenstand ist die Geschichte des Kolonialismus und damit einhergehende Hierarchisierungen und stereotype Denkmuster,
-
© WavebreakmediaMicro /Fotolia
Interkulturelles Lernen – Definition
Definition Interkulturelles Lernen – Einnahme anderskultureller Perspektiven
Lernen ist als ein ganzheitlicher Prozess zu verstehen, der nicht nur die kognitive Wissenserweiterung meint, sondern beim Individuum auch eine Veränderung im Erleben und Verhalten zur Umgebung bewirkt. Interkulturelles Lernen zeichnet sich durch die Einnahme anderskultureller Perspektiven und die Modifizierung von Denk- und Verhaltensmustern aus.
-
© Kenishirotie /Fotolia
Kulturelle Assimilation – cultural assimilation
Definition kulturelle Assimilation – cultural assimilation
Die Assimilation ist ein Angleichungsprozess. Der Mensch gleicht sich seiner neuen Umgebung an, gibt einen Teil seiner Identität auf und passt sich somit der fremden Gesellschaft an. In Bezug auf kulturelle Assimilation bedeutet dies z.