Inhalte
Das Sandberg-Modell: Definition
Das Sandberg-Modell wurde vom deutschen Kultur- und Kommunikationswissenschaftler Jürgen Bolten entwickelt und stellt eine Möglichkeit der Kulturbeschreibung dar. Das Modell unterscheidet zwischen den Kann-, Soll- und Muss-Regeln einer Kultur, welche mit den verschiedenen Schichten einer Sanddüne verglichen werden.
Die Kann-Regeln einer Kultur sind charakterisiert durch ihre geringe Verbindlichkeit und große Vielfalt. Beispiele für Kann-Regeln sind Redewendungen und Modetrends. Bezogen auf das Bild der Sanddüne, wird hier der Flugsand einer Sanddüne verglichen, welcher im ständigen Wandel ist. Die Soll-Regeln stellen einen Handlungsrahmen für die verschiedene Gruppen innerhalb einer Kultur dar und werden von diesen Gruppen als “normal“ und “sinnvoll“ angesehen. Ein Beispiel für Soll-Regeln sind gruppenübergreifende Kommunikationsregeln. Soll-Regeln sind vergleichbar mit der Oberfläche der Sanddüne, welche sich über einen längeren Zeitraum verändert. Die Muss-Regeln einer Kultur sind durch eine Verbindlichkeit für ihre Mitglieder charakterisiert. Beispiele für Muss-Regeln sind etwa Gesetze und moralische Implikationen. Muss-Regeln sind vergleichbar mit der unteren Schicht der Sanddüne, dem soliden Fundament, dass sich nicht verändert.
Literatur über Sandberg-Modell im Netz
Pastoors, S. & Ebert, H. (2018): Interkulturelles Lernen. In: Becker, J.H. et al. Praxishandbuch berufliche Schlüsselkompetenzen. 50 Handlungskompetenzen für Ausbildung, Studium und Beruf. Wiesbaden: Springer Verlag. S.225-230.
Artikelhinweise zum Thema „Sandberg-Modell von Kulturen“
-
© Stefan Körber /Fotolia
Ausbildung zum interkulturellen Trainer (m/w/d) in 5 Modulen
Lernen Sie in dieser Ausbildung weitere Kulturmodelle – wie z.B. das Sandberg-Modell – kennen und deren Anwendung in interkulturelle Trainingsmaßnahmen: Werden Sie „Interkultureller Trainer (m/w/d)“ bei IKUD® Seminare! Die zertifizierte „Ausbildung interkultureller Trainer (m/w/d) in 5 Modulen“ findet mehrfach im Jahr statt…weiter lesen
-
© kalafoto /Fotolia
Eisbergmodell von Kultur
Das Eisbergmodell dient in der Kulturwissenschaft dazu, um zu verdeutlichen, dass einige Bereiche von Kultur „über der Kulturwissenschaft“ liegen (ca. 1/10), also leicht sichtbar und hörbar sind (z.B. Sprache, Bräuche, Kleidung, Essen), während der überwiegende Teil „unter der Wasseroberfläche“ verborgen…weiter lesen
-
© Rawpixel.com – stock.adobe.com
Werte und Kultur: Definition Werte & Normen
Bildung kultureller Identität: Werte und Kultur – Definition
Werte sind eines der wichtigsten Konzepte zur Bildung und Erkennung der kulturellen Identität und können maßgeblich dabei helfen Kulturen voneinander zu unterscheiden (Luna/Gupta 2001, S.57). Es sind Ansichten, die von den meisten Mitgliedern einer Gesellschaft gehalten werden,
-
© Printemps /Fotolia
Zwiebelmodell von Geert Hofstede
Das Zwiebelmodell stammt von Geert Hofstede, der damit – ähnlich wie bei dem Sandberg-Modell – die verschiedenen Ebenen kultureller Prägung verdeutlichen möchte. Er unterteilt Kultur mit seinem Zwiebelmodell in die Bereiche Symbole, Helden, Rituale und Werte. Je nach Nähe zur äußeren Schale der Zwiebel…weiter lesen
-
(C) maria_savenko / adobestock
Rucksackmodell von Kultur
Das sogenannte Rucksackmodell ist ein Modell der kulturellen Prägung. Es dient der Verbildlichung des eigenen „kulturellen Gepäcks“, welches ein jeder von Natur aus „mit sich herumträgt“. Dieses individuelle Gepäck besteht aus den Werten, Normen und Erfahrungen, die sich eine Person im Laufe ihres Lebens angeeignet hat.
Zurück zur Übersicht
-
© Maksym Yemelyanov /Fotolia
IKUD Glossar Übersicht
IKUD Glossar Übersicht
Übersichtsseite mit allen Begriffen des Glossars rund um das Thema Interkulturelles Lernen.