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Definition Tabu
Unter dem Begriff „Tabu“ (engl. taboo) versteht man im Allgemeinen ein unausgesprochenes, in einer Kultur allgemeingültiges Verbot. Der starke Gegensatz zu normativen Gesetzen besteht darin, dass ein Tabu kaum hinterfragt, ungern diskutiert und deswegen selten genau umrissen ist. Das Wort an sich kann sowohl als Adjektiv (Etwas ist tabu), als auch als Substantiv (etwas stellt ein Tabu dar) verwendet werden.
Begriffsherkunft Tabu
Der Begriff Tabu etablierte sich ab Anfang des 20. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebrauch. Seefahrer brachten das im polynesischen Sprachgebrauch benutzte Wort jedoch bereits im 18. Jahrhundert von ihren Reisen mit. So erwähnt zum Beispiel James Cook in seinen Aufzeichnungen eine Situation, in der die Bewohner Tongas aufgrund eines Tabus nicht von einer bestimmten Speise essen wollten. Ins Deutsche gelangte das „Tabu“ durch den Preußen Georg Forster, der – James Cook begleitend – Forschungen zur Sprache und Sozialisation der besuchten Inselvölker anstellte. „Tabu“ benutzten diese für Gegenstände, Orte, Verbote, Personen oder Verhalten, die „nicht erlaubt“ und „unverzeihlich“, aber auch „heilig“ und „unberührbar“ sein konnten. Tabu im ursprünglichen Sinne konnte also negativ, aber auch positiv konnotiert sein. In jedem Fall begleitet ein „Tabu“ jedoch eine unumstößliche, soziale Regel, die es zu achten gilt.
Literatur
The Three Voyages of Captain James Cook Round the World, (Band 5), London 1821, S.348.
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